Mobbing – ein schwieriges Thema, das uns alle angeht!

Verfasst von Tanja Nähr, Staatliche Schulpsychologin, Oktober 2020

 

Was ist Mobbing (Viktimisierung, Bullying)?

„Mobbing ist ein aggressives Verhalten von Mitschülern über einen längeren Zeitraum, das gezielt einen Schüler/in absichtlich körperlich und/oder psychisch schädigt." (aus: Wir gegen Jugendkriminalität)

Mobbing wird aber als Schlagwort gern missbraucht und ist in aller Munde, auch wenn Übergriffe gar nicht längerfristig stattfinden oder ein Kind nur Reaktionen auf das eigene aggressive Verhalten erfährt (was Eltern oft verborgen bleibt).

 

Sollte Mobbing vorliegen ist folgendes anzuraten:

  • Führen Sie ein Mobbing-Tagebuch und halten dort mit Datum und Uhrzeit Vorfälle fest.
  • Wenden Sie sich an die Klassenlehrkraft
  • Sichern Sie Beweise durch Screenshots.
  • Sperren Sie den „Cyber-Bully“ (Täter).
  • Schalten Sie Schulberatung/Schulpsychologie ein (Ihren zuständigen Beratungslehrer/Schulpsychologen finden Sie hier: Regionale Zuständigkeit in der Beratung)
  • Beraten Sie sich in massiven Fällen (sexuelle Übergriffe, offensichtliche Gefährdung/Bedrohung, …) umgehend bei der Polizei.

 

Was Sie keinesfalls tun sollten:

gegenüber dem Opfer

  • empfehlen, das Problem zu ignorieren.
  • dem Opfer die Schuld geben
  • empfehlen, das Problem alleine zu lösen.
  • empfehlen, zurückzuschlagen.
  • empfehlen, das Problem mit dem Täter auszudiskutieren.
  • empfehlen, die eigene Persönlichkeit zu ändern

 

als Opfer-Eltern (keinesfalls)

  • mit dem Täter sprechen
  • mit den Eltern der Täter sprechen
  • das betroffene Kind zu allen Eltern-Lehrer-Gesprächen mitnehmen
  • das Mobbing akzeptieren

 

als Lehrer (keinesfalls)

  • Lösungsversuche auf der Individualebene oder unter 6 Augen
  • Betroffene und Täter an einen Tisch setzen
  • mit der Klasse den Fall diskutieren
  • eindeutige Position beziehen
  • über die betroffenen Personen/Schüler reden
  • Eltern von Täter und Opfer zu einem Gespräch einladen
  • nach kurzfristiger Besserung „locker“ werden
  • über Personen /Eigenschaften statt deren Verhalten sprechen
  • einen Klassen- oder Schulwechsel des Opfers in Betracht ziehen

 

 

Was Sie immer tun können:

Ziehen Sie die Multiplikatorinnen für Mobbing an Schulen hinzu:

  • Gertraud Eder-Meier, Beratungslehrerin, Koordinatorin;
    Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
  • Tanja Nähr, Staatliche Schulpsychologin;
    Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

Internetadressen

 www.time4teen.de
(Informationen der Polizei)

www.klicksafe.de
(EU-Initiative  für Sicherheit im Netz zur kompetenten und kritischen Nutzung von Internet und Neuen Medien)

www.jugendschutz.net
(Informationen zum Jugendschutz für Kinder und Jugendliche)

www.mobbing-in-schulen.de
(Juristische und schulrechtliche Aspekte des Mobbing, Präventions- und Interventionskonzepte)

www.km.bayern.de
(Informationen der Staatlichen Schulberatungsstelle für Mittelfranken über das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus)

www.mobbing.seitenstark.de
(Hilfe für Kinder im Notfall)

www.schueler-gegen-mobbing.de
(Schülerportal: Hilfe, Beratung und Prävention für Opfer)

www.kidsmobbing.de
(Informationen, Hilfs-, Beratungsangebote)

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
(Informationen zu Mobbing für Lehrer, Eltern, Täter, Opfer, Schüler; zahlreiche Konzepte, Downloads)

www.mobbing-help-desk.de
(Telefonhotline mit telefonischer Beratung zu Mobbing, Cybermobbing von Lehrern, Eltern, Schülern)

www.schueler-mobbing.de
(Portal zur Orientierung, Information, Beratung)