Aufgabenfelder der Lehrkraft - Übersicht
Was mache ich, wenn ich einen Förderbedarf bei einem Kind vermute?
Überblick inklusiver Aufgaben im Schuljahresverlauf
In Deutschland haben seit 2009 Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf das Recht den Unterricht und die Schule gemeinsam mit Kindern ohne Beeinträchtigung zu besuchen. Grundlage für dieses Recht ist die UN-Behindertenrechtskonvention. In Bayern ist dieser inklusive Unterricht Aufgabe aller Schularten. Die allgemeinen Schulen werden dabei von den Förderschulen unterstützt.
Leitfäden
Inklusion ist Aufgabe einer jeden Lehrkraft. Natürlich hat man im Laufe des Schuljahres nicht nur diese zu bewältigen. Damit man wichtige Bausteine für die Unterstützung eines Schülers mit Förderbedarf nicht vergisst, finden Sie hier eine Strukturierungshilfe zur Umsetzung inklusiver Aufgaben im Schuljahresverlauf:
Förderplanung
Die Grundlage von Unterricht und Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist, neben dem vom MSD/ teilabgeordneten Sonderpädagogen erstellten Förderdiagnostischen Bericht, der Förderplan. Er wird von der Klassenlehrkraft erstellt. Der MSD/ teilabgeordnete Sonderpädagoge kann dabei unterstützen. Ein Förderplan ist bei Schülern und Schülerinnen mit Lernzieldifferenz verpflichtend zu führen.
Ein Förderplan ist effektiv, wenn er den zusätzlichen Zeitaufwand auf ein Mindestmaß reduziert.
Er sollte folgende Kriterien erfüllen:
Ein Förderplan
beschreibt den Ist-Zustand
steht allen unmittelbar Beteiligten zur Verfügung
enthält eine begründete Auswahl an Maßnahmen zur individuellen Förderung
enthält eine Zeitplanung
enthält Hinweise auf eine Überprüfung der Erfolge
wird entsprechend der Fortschritte fortgeschrieben
formuliert kleinschrittige Fördermaßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen
beschreibt, wer den Prozess durch Hilfemaßnahmen unterstützen kann
Hier finden Sie eine Förderplanvorlage, die die aufgelisteten Kriterien erfüllt:
Übergänge gestalten
BRAVO-Karte
= Schülerbegleitkarte zur Berufswahlvorbereitung
Eine gute Berufswahl bedarf der Berufsorientierung. Sie ist im Lehrplan der Mittelschule fest verankert. Dabei gibt es verschiedene Maßnahmen die den Übergang von der Schule in die Berufswelt begleiten. Für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf gibt es spezialisierte Ansätze, Möglichkeiten und Unterstützungssysteme.
Zur Unterstützung, Begleitung und Dokumentation des mehrjährigen Berufswahlprozesses für Schülerinnen und Schüler mit (vermutetem) sonderpädagogischen Förderbedarf hat der Arbeitskreis "Berufseinstieg für inklusive Schüler" die BRAVO-Karte entwickelt.
Sie hilft bei der Ergreifung der spezialisierten Ansätze zur Berufsfindung. Die Schülerbegleitkarte wird von der Klassenlehrkraft ab der 5. Jahrgangsstufe geführt und ist Teil der Schülerunterlagen und wird im Schülerakt abgeheftet.
So sieht die BRAVO-Karte aus:
Hier finden Sie konkrete und kleinschirttige Ausfüllhinweise:
Was gehört in den Schülerakt?
Jede Schule führt eine Reihe von Dokumenten und Unterlagen über einen Schüler oder eine Schülerin. Was genau davon in einen Schülerakt gehört und welche Bestimmungen zur Weitergabe es gibt, können sich dem folgenden Übersichtsblatt entnehmen:
Inklusiver Unterricht
Classroom Management
Classroom Management bringt nicht nur für den Unterricht viele Vorteile, sondern kann auch für ein positives Klassenklima sorgen, in dem sich Schüler und Lehrkräfte gleichermaßen wohlfühlen und die Motivation gesteigert wird.
Möchten Sie Anregungen um das eigene Classroom Management zu verbessern, dann erhalten Sie mit den nachfolgenden Padlets zwei inklusive Werkzeugkoffer mit jeder Menge nützlicher Materialien, Tipps und Hinweise.
Padlet Langfristige Maßnahmen
Auf dem Padlet Langfristige Maßnahmen finden Sie Nützliches zu den Bereichen:
Präsenz und Authentizität
Humor und Klassenzusammenhalt
Soziale Verantwortung
Kinder individuell wahrnehmen
Sitz- und Arbeitsplatz
Durchdachte Ausstattung des Klassenzimmers
Klassenregeln
Signale
Tagesplan
Pausen
Konzentration, Fresh up
Methodische und organisatorische Strukturen
Passung und
Selbstevaluation
Zugang:
Mit dem Passwort: BiUSE haben Sie Zugriff auf beide Padlets:
Padlet Sofortmaßnahmen
Auf dem Padlet Sofortmaßnahmen finden Sie Nützliches zu den Themen:
Verhaltensweisen identifizieren
andere schützen
eigene Grenzen kennen
Kommunikation
Schritte zur Reaktion auf Störverhalten
Lob
Direkte Konsequenz/ Sanktion
Ignorieren
Physische Nähe
Verstärkersysteme
Individualziele
Time-Out
Schüler lösen Konflikte selbst
Handlungsfelder
Vergesslichkeit Materialien/ Unorganisiertheit
Vergessene Hausaufgaben
Konflikte
Mobbing/ Cybermobbing
Wut und Aggressivität
Unterrichtsstörungen
Bummler
Unstrukturiertheit
Widersprechende Schüler
Lernmuffel
Motivation/ Mitarbeit
Konzentrationsprobleme
Achtsamkeit und
Helfersysteme
Zugang:
Mit dem Passwort: BiUSE haben Sie Zugriff auf beide Padlets:
Das Churermodell
Das Churermodell ist eine Lernform die das Klassenzimmer als "Dritten Pädagogen" nutzt. Dabei wird das Klassenzimmer umgestellt um dadurch verschiedene Lernräume für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Das Churermodell bietet sowohl Kinder ohne als auch mit sonderpädagogischem und pädagogischem Förderbedarf genügend Raum zur Selbstentfaltung der eigenen Fähigkeiten und des Miteinanders zu geben.
Das Churermodell ist dabei individuell anpassbar. Die Lehrkraft entscheidet selbst, wie weit sie ihren Unterricht öffnen möchte oder kann.
Beispielbilder
Das Klassenzimmer vor der Umstellung:
Das Klassenzimmer nach der Umstellung:
Auf der Internetseite des Entwicklers Reto Thöny finden Sie ausführliche Informationen und weitere Anregungen:
Konnte Ihr Interesse geweckt werden? Dann finden Sie hier eine Übersicht mit Orientierungshilfen zur Umsetzung des Churermodells sowie Tipps von Lehrkräften, die das Churermodell bereits in ihrem Klassenzimmer umsetzen:
Handout Orientierungshilfen zur Umsetzung des Churermodells
Möchten Sie den Unterricht und das Klassenzimmer einmal live sehen, dann können Sie sich gerne mit den BiUSe in Verbindung setzen.
Austausch
Ein gezielter kollegialer Austausch über Kinder mit sonderpädagogischem und pädagogischem Förderbedarf kann die Lehr- und Lernkultur positiv beeinflussen.
Vor allem im Umgang mit neuen und herausfordernden Situationen können sich sowohl die Lehrkräfte in der Zusammenarbeit untereinander, als auch die an Schulen tätigen multiprofessionelle Teams gegenseitig unterstützen.
Der Austausch mit anderen Lehr- und Fachkräften kann helfen, die passgenauen individuellen Maßnahmen zur Unterstützung des Kindes besser abzustimmen und kooperierende Hilfsangebote zu schaffen. Dies kann entlastend wirken.
Hier finden Sie Vorlagen für Austauschbögen, die Ihre inklusive Arbeit intensivieren und vorantreiben können:
Austauschbogen Sonderpädagoge- Lehrkraft
Austauschbogen zu Schuljahresbeginn- Information von Fachlehrern
Netzwerk
Um die Effizienz der inklusiven Arbeit zu steigern, ist es zielführend, das Netzwerk der tätigen Professionen in der eigenen Schule und im Umfeld zu kennen. Wer ist für welche Aufgaben zuständig? Wie kann ich diese Personen kontaktieren?
Hier finden Sie einen Aushang, um das Netzwerk und die Ansprechpartner an Ihrer Schule sichtbar zu machen:
Leistungsbewertung im inklusiven Umfeld
Bei Schülerinnen und Schülern mit diagnostiziertem sonderpädagogischem Förderbedarf, wird geprüft, ob das Kind die Lernziele der jeweiligen Klassenstufe erreichen kann.
Man unterscheidet somit, ob die Lernzielerreichung möglich ist oder ob dies aufgrund des sonderpädagogischen Förderbedarfs nicht möglich ist.
Ist eine Lernzielerreichung möglich, richtet sich der Unterricht nach dem Lehrplan der Jahrgangsstufe. In diesem Fall sind Möglichkeiten der Unterstützung aus einem Dreiklang aus der Individuellen Unterstützung (§32 BaySchO), dem Nachteilsausgleich (§33 BaySchO) und dem Notenschutz (§34 BaySchO) möglich.
Ist die Lernzielerreichung aufgrund des sonderpädagogischen Förderbedarfs nicht möglich, ist der Rahmenlehrplan der Lehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen. Für Schülerinnen und Schüler werden das Unterstützungsinstrument Förderplan und die Notenaussetzung als Maßnahme aufgezeigt (§12 und 13 GrSO/ §14 MSO).
Was das genau bedeutet, können Sie folgendem Übersichtsblatt zur Leistungsbewertung im inklusiven Setting entnehmen:
Selbstqualifikation
In diesem Bereich finden Sie Materialien zur Selbstqulifikation.
Was bedeutet Inklusion in der Schule?
Was ist die BRAVO-Karte und wie muss sie geführt werden?
Was sind Schulische Maßnahmen und Beratungsmaßnahmen?